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1339. Februar 13. Frankenstein (dat. Frankinstein).

idus Febr.

Bolco (II.), Hzg v. Schl. u. Herr v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß er dem religiösen Manne H. Sygehard, Abt zu Kamencz, dem Konvent u. dem Kloster das. für eine gewisse bar bezahlte Geldsumme m. Rat seiner Getreuen folgende Rechte u. Freiheiten vkft u. zu s. Seelenheil als ewigen, erbrechtlichen Besitz aufgelassen hat: den vierten Teil des Roßdienstes zugleich m. den andern Frondiensten (cum aliis angariis) u. Geschossen, die ihm oder seinen Nachfolgern kraft hzglicher Gewalt (racione ducalis dominii) von Recht oder Gewohnheit wegen vom Schulzen u. vom Gericht der villa Meinfridi (Maifriedsdorf, Kr. Frankenstein) u. dessen sämtlichen Zugehörungen gebühren. Diese sollendem Kloster frei gehören, auch wenn i. s. Lande ähnliche Güter zu irgend einer Zeit durch ihn oder seine Nachfolger allgemein oder im einzelnen mit Abgaben belegt würden (depectentur). Und weil er für den H. Peczco v. Milcowicz (Mellowitz) 27 1/2 Mk. von diesem Gelde gezahlt hat, hat vor ihm derselbe dem Abte u. dem Kl. i. Kamencz den Schulzen de Nuzzin maiori (Groß Nossen) b. Münsterberg, der von alters her dem gen. Kl. durch ein feierliches Privileg seines Vaters (Bolko I. v. Schweidnitz u. Löwenberg, † 1301) zugeschrieben worden war [Vgl. die Urk. v. 11. März 1293, Reg. 2270, abgedr. i. Cod. dipl. Sil. X, S. 41/42], freiwillig aufgelassen. Diesen Schulzen mit seinen Nachfolgern, wie auch in gleicher Weise die Schulzen zu Pilcz (Pilz, Kr. Frankenstein), zu Schram (Schrom, Kr. Frankenstein), zu Wolueramsdorf (Wolmsdorf, Kr. Frankenstein) u. zu Durndorf (Dörndorf, Kr. Frankenstein), schenkt der Hzg mit ihren Scholtiseien (cum suis villicacionibus) u. allen Zugehörungen dem gen. Kl. zu voller Freiheit u. verspricht denselben keine Beden oder irgendwelche Geschosse aufzuerlegen, auch wenn er solche von den andern Schulzen seines Landes heischt. Weiter erklärt er die Kretschame i. Pilcz, i. Lupenicz (Laubnitz, Kr. Frankenstein), i. Schram u. i. Richenow (Reichenau, Kr. Frankenstein), die mit ihren Zinsen u. ihren andern Gerichtsbarkeiten zum gen. Kl. gehören, wie auch die Mühlen i. Meinfridisdorf (Maifriedsdorf), i. Rogow (Rogau, Dörfchen b. Wolmsdorf), i. Kloster (d. h. in der Gemarkung des Kl. Kamenz), i. Wynmuel (Weinmühle b. Kamenz) u. i. Nuzzin (Nossen) frei u. ledig von jeder Bede u. auch vom Geschoß, die er ähnlichen Gütern i. s. Lande gemeinsam oder einzeln auferlegen sollte.

Z.: Die Ritter Merbotho v. Hain, Friedrich Spigil, Peregrin v. Petirzwalde, Johann Rudow u. Peczco v. Milcowicz (Mellowitz), ferner Herr Pacusch v. Lubin u. Peter, hzgl. Hofnotar.


Bresl. Staatsarch. Rep. 88 Urk. Kl. Kamenz 115a. Orig. Perg., an dem das bzgl. S. jetzt fehlt. Anbei liegt e. beglaubigte Abschr. des Patschkauer Rates v. J. 1536, wonach damals a. d. Urk. das hzgl. S. noch hing. A. d. Orig. abgedr. b. Pfotenhauer, Urkunden des Kl. Kamenz (Cod. dipl. Sil. X), S. 132/133 [Das. S. 133 Z. 16 v. ob. ist statt "ea set" zu lesen "eas et"].


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.